Lösung
  Lektion 22
 
Cursus Continuus - Lektion 22

Denk auch an mich!

Die Mutter grüßt Gaius Gracchus.
Du bemühst dich darum, unsere Feinde in Schranken zu halten. Du nämlich sagst, dass es schön sei diese zu bestrafen. Aber hüte dich davor, dass du den Staat verwirrst! Hüte dich davor, dass du durch Hass und Zorn beeinflusst wirst und nicht durch Vernunft. Also sollen die Feinde leben und gesund sein. Die römischen Völker sollen nicht mit großem Verlust bestraft werden.
Lasst uns zulassen, dass sie sich über ihre Verbrechen freuen. Von den Göttern selbst sollen sie bestraft werden. Du aber sollst deiner Mutter glauben, dass mir niemand so viel Mähe bereitet hat außer denen, die deinen Bruder getötet haben.
Es gehört sich aber, dass du dafür sorgst, dass ich möglichst wenig Unruhe im hohen Alter habe und dass das, was du zu tun gedenkst, mir gefällt und dass du es für ein Unrecht hältst, etwas gegen meine Meinung zu tun.
Siehst du etwa nicht, welcher kleine Teil des Lebens mir übrig ist?
Kann dich nicht einmal dieser kurze Zeitraum dazu bringen, dass du mir gehorchst und ruhig bist? Du sollst so leben, dass auch ich sorglos sein kann und nicht immer beunruhigt werde! Weißt du etwa nicht, was für ein Mann Tiberius Gracchus, dein Bruder, war, was er wollte und wie schändlich er ermordet wurde? Mache mich nicht kinderlos, verwirre nicht alles! Aber wenn du auf keine Weise bewegt werden wirst, dann sollst du der Leidenschaft gehorchen und das Tribunat anstreben, sobald ich tot sein werde. Dann sollst du endlich tun, was du wünschst, wenn ich nichts mehr merken werde. Und dennoch soll Iupiter es nicht zulassen, dass du hart bleibst und dass dir ein so großer Wahnsinn in den Sinn kommt.
Und wenn du hart bleibst, fürchte ich, dass du für dein ganzes Leben so viel Mühe bekommst, dass du dir zu keiner Zeit gefallen kannst. Du wirst es nämlich sehr bedauern, weil du durch deine Schuld unglücklich bist. Lebe wohl.

V:
1. Dein Brief hat mich (sowohl) erfreut und (zugleich) auch beunruhigt.
2. Glaub mir, (liebe) Mutter, ich werde dafür sorgen, daß du nicht auch noch den (deinen) zweiten Sohn verlierst.
3. Du erinnerst mich an das Schicksal des (meines) Bruders.
4. Ich weiß genau, warum er sein Leben verloren hat.
5. Du fürchtest, daß mein Leben in Gefahr ist, daß dein (hohes) Alter (noch) beunruhigt wird (daß du dir auch noch in deinem hohen Alter Sorgen machen mußt).
6. Fürchte dich nicht! (Hab keine Angst!)
7. Ich werde dafür sorgen, daß ich nicht umsonst (ohne Erfolg) von Dir ermahnt werde.
8. Doch gehört es sich, daß ich meine Pflicht erfülle (muß ich meine Pflicht erfüllen), damit unser Staat nicht Schaden leide.
9. Ich wünsche (möchte), daß du lange und glücklich lebst und daß du mit deinem Sohn zufrieden bist (sein kannst).
10. Du weißt genau, wie groß meine Liebe zu dir ist. 11. Sorge dafür (Gib acht), daß du gesund bleibst! (Achte auf deine Gesundheit! (Bleib gesund!)

E:
Delia: (steht mitten (unter vielen Menschen) in der Menge und weint)
Chloe: Was ist (los),
Delia: Warum weinst du? Warum bist du zum Tempel der Fortuna gekommen?
Delia: Was sagst (meinst) du, Chloe?
Chloe: Ich wünsche zu (möchte) wissen, warum du hier stehst und weinst. Sag' mir, was (los) ist.
Delia: Ich werde (will) dir den Grund sagen, weswegen ich gerade zu diesem Tempel gekommen bin (und) warum ich weine. Gerade eben bin ich dem Zorn meiner Herrin entkommen. Sie war dabei, alle Sklavinnen zu schlagen. Nun aber (Und nun) fürchte ich, daß auch ich, sobald ich gefangen worden bin (wenn ich aufgegriffen werde), getadelt (beschimpft), bestraft (und) geschlagen werde.
Chloe: Bitte deinen Herrn, daß er dir hilft (um Hilfe). Sicher wird er dir verzeihen, weil nicht einmal ihm das barsche Wesen seiner Frau gefällt.

1:
fleamus, finiat, nuntient, habitemus, narrem, iubeat, scias, occupent, cognoscant, effugiat/effugerit, ematis, vinciamus/ vincamus, vivat, optaverit, disposuerint, amiseris, tradiderimus, feceritis, defenderim.

2:
2. putaveritis; 3. valeant; 4. faciat; 5. consulatis; 6. -; 7. sim; 8. interficiar; 9. misceatis.

1. Glaubt ihr etwa, daß das Volk durch harte und schändliche Urteile niedergehalten werden kann? 2. Haltet euch nie für sicher! 3. Ich erbitte keine milden Urteile, sondern bemühe mich darum, daß Recht(e) und Gesetze bei allen, nicht nur bei Rittern und Patriziern gelten. 4. Manchmal fürchtet ihr, daß das Volk einen Aufstand gegen euch unternimmt. 5. Warum seid ihr so eifrig darauf aus (strebt danach), nicht für das Gemeinwohl, sondern für das Wohl eines kleinen Teils des Volkes zu sorgen? 6. Spät, aber doch nicht zu spät erfuhr ich durch Boten, daß ihr ein Attentat gegen mich plant. 7. Erinnert ihr euch denn nicht (Habt ihr nicht in Erinnerung), wessen Sohn ich bin? 8. Wie der (mein Vater) keine Gefahren fürchtete, so fürchte ich nicht, daß ich getötet werde. 9. Hütet euch, alles durcheinander zu bringen.

3:
1. ne; 2 ..quis; 3. ut; 4. eum; 5. ut; 6. ne; 1. ut.

1. Hüte dich, alles durcheinander zu bringen! 2. Weißt du etwa nicht, wer dein Bruder war? 3. So sollst du leben, daß das römische Volk ohne großen Schaden lebt. 4. Aber du wirst nicht durchsetzen können, was du willst, weil wir alles sehen. 5. Jupiter wird nicht zulassen, daß du das Tribunal erstrebst. 6. Du sollst fürchten, daß du für deine Begierde bestraft wirst. 7. Aber wenn du (so) weitermachst, wünsche ich, daß die Götter persönlich dich strafen.

4:
1. Ne legibus iniustis parueris! 2. Ne iniuriam petiveritis! 3. Ne hostes fugeris! 4. Ne proelium commiseritis! 5. Ne principes civitatis sollicitaveritis! 6. Ne animalia cecideris!

5:
timueris, sonueris, viceris, perfeceris, consulueris, ceperis, adhibueris.

6:
leges-duri, legati-acri, iuris-novis, nautae-tardae, eius-scelus; hoc-ratio, nuntius-celeris, ille-mare.



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1: disponantur 2: occupetis 3: opprimantur 4: committatur 5: interficiantur 6: diri- piatis = (...ad) circum.
Wenn ihr mir in allem gehorcht, werdet ihr eure Aufgaben (Aufträge) ohne Gefahr durch- führen (ausführen können). Erstens: Die Männer sollen über die (ganze) Stadt verteilt werden. Zweitens: Bemüht euch, die Curia Hostilia ganz zu besetzen. Drittens: Sorgt dafür, daß alle überwältigt werden, damit kein Kampf stattfindet (es nicht zu einem Kampf kommt). Die, die sich verteidigen, sollen getötet werden. Im übrigen ermahne ich euch, nicht das Hab und Gut des Konsuls zu plündern. Nun geht weg: Nach (In) einer Stunde treffen wir uns (bei(m)...

2:
Tullius grüßt seine Terentia und seine Tullia. Ich schicke Euch nicht oft Briefe (schreibe Euch nicht oft), da alle Zeiten für mich traurig (die Verhältnisse, in denen ich lebe, trostlos) sind. Wenn ich an Euch schreibe oder Eure Briefe lese, werde ich gezwungen, heftig zu weinen (muß ich heftig weinen). Wie tapfer erträgst Du, Terentia, alle geistigen und körperlichen Mühen (Belastungen)! Neulich habe ich erfahren, daß der Senat über mich beratschlagt hat. Ich fürchte, daß sie auch gegen Euch grausam (unerbittlich) vorgehen. Du aber überlege gut, was Ihr tut (wie ihr euch verhaltet). Wenn Ihr Hilfe braucht, frage Atticus, jenen (unseren immer) zuverlässigen Freund, um Rat. Im übrigen befehlen uns die Freunde (fordern uns die Freunde auf), Hoffnung zu haben; Pompeius denkt nämlich daran, dafür zu sorgen, daß der Schaden, den wir erlitten haben, ganz ausgefüllt (wieder gutgemacht) wird. Seht zu, daß es Euch gut geht. Wenn Du mich liebst, dann sorge für Dein Wohl und das von Tullia, unserem Licht (Sonnenschein)! Lebt wohl!
 
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