Lösung
  Lektion 29
 
Cursus Continuus - Lektion 29

Ein Frevler wider Willen: Ödipus

Lange glaubte Ödipus - so hatte Periboea, die Gattin des Polybos, das Findelkind genannt - er sei der Sohn des Königs. Eines Tages aber beschimpfte ihn einer von den Gleichaltrigen, der auf seine Stärke neidisch war, als "Bastard"- und die anderen lachten.
Sogleich befragte Ödipus Periboea nach seiner Herkunft.
Da die Frau nichts Bestimmtes verriet, entschloss er sich, nach Delphi zu gehen, um das Orakel zu befragen.
Auf seine Frage erhielt er folgende Antwort: „Hüte dich davor, deinen Vater zu töten und deine Mutter zu heiraten.“ Als Ödipus diese Worte vernommen hatte, machte er in seiner Bestürzung einen weiten Bogen um Korinth und fuhr mit seinem Wagen nach Theben. In einem Hohlweg kam ihm ein alter Mann entgegen, der auf einem Wagen saß. Als dessen Sklaven riefen, er solle ihrem König den Weg frei machen, zögerte Ödipus ein wenig - und siehe: Schon erschlug einer von ihnen eins seiner Pferde!
Wütend, weil das Pferd erschlagen worden war, tötete der junge Mann nicht nur den allzu rabiaten Sklaven, sondern auch jenen Alten, ohne zu wissen, wer er war - es war aber Laios, sein eigener Vater!
Als die Sonne unterging, erblickte Ödipus nicht weit von den Mauern Thebens ein seltsames Wesen, das auf einem Berg saß; die Sphinx, die den Kopf eines Mädchen und den Leib eines Löwen hatte.
Diese gab gewöhnlich den Leuten, die nach Theben reisten, ein Rätsel auf. Lösten sie das Rätsel nicht, tötete sie sie grausam. Während Ödipus noch staunte, sagte die Sphinx: „Welches Lebewesen hat am Morgen vier Beine, am Mittag zwei und am Abend drei?“
„Der Mensch“, erwiderte Ödipus. Als sie die Lösung vernahm, stürzte sich die Sphinx von ihrem Felsen in die Tiefe. Ödipus aber wurde, weil er die Stadt von dem Ungeheuer befreit hatte, von den Thebanern zum König gemacht und nahm seine Mutter Iokaste zur Frau.
Viele Jahre hatte er glücklich gelebt, als plötzlich die Thebaner von einer schweren Seuche heimgesucht wurden. Da die Seher versicherten, die Stadt werde von de Göttern bestraft, weil ein schreckliches Verbrechen begangen worden sei, versprach König Ödipus, nach dem Schuldigen zu suchen. Und tatsächlich fand er ihn, nachdem er viele Menschen befragt hatte: Sich selbst!

V:
Vorbereitungen zum Krieg
1. Nachdem Helena mit einigen adligen Mädchen von Paris geraubt worden war, versammelten sich Agamemnon, der alte Nestor, und einige andere der Fürsten der Griechen auf Bitten von Menelaos (weil Menelaos sie bat) in Sparta.
2. Nachdem den Fürsten eine große Menge Gold gegeben worden war, machte Agamemnon die Gemüter aller zu Krieg bereitwilliger.
3. Nachdem der Krieg jedoch beschlossen und Agamemnon als Feldherr eingesetzt war, kehrten sie ein jeder in sein Königreich zurück.
4. Ganz Griechenland brannte voller Kriegsbegierde (von Begierde nach Krieg). Waffen, (Kriegs-)Wägen und (Kriegs-)Schiffe wurden gerüstet.
5. Und nachdem zwei Jahre verstrichen sind, schicken die Könige ihre Flotten nach Hause.
6. Danach kamen alle Fürsten gleichzeitig nach Aulis, um (von dort aus) nach Troja zu segeln.

E:
Orpheus sang mit sanfter Stimme und bewegte (brachte) so den König der Toten dazu, ihm Eurydike zurückzugeben. Während Orpheus sang, standen die toten Seelen da und weinten, sogar in den Augen der Furien wurden Tränen gesehen. Endlich wurde ihm Eurydike wiedergegeben. Doch nachdem seine Frau (ihm) zurückgegeben worden war, beachtete Orpheus, der seine Frau sehr liebte, nicht die bekannte Bedingung, unter der Proserpina seine Bitten erhört hatte. Deshalb verlor er seine Frau zum zweiten Mal, obwohl seine Bitten erhört worden waren.

1:
1. Thebani; vexati
= Die Thebaner kamen zu König Oedipus, weil sie von einer sehr schweren Krankheit gequält wurden.
2. Rex; quaerens
= Der König fragte viele Menschen, weil er nach dem Auslöser der Krankheit suchte.
3. scelere; terribili; commisso
= Die Seher behaupteten, dass die Bürgerschaft von den Göttern bestraft wird, weil ein schreckliches Verbrechen begangen worden sei.
4. Patre occiso
= Nachdem sein Vater getötet war, geiratete Oedipus seine Mutter.
5. Multis hominibus rogatis
= Nachdem viele Menschen gefragt worden waren, fand Oedipus dei schreckliche Sache.

2:
1. petentes
= In alten Zeiten suchten die jungen Römer Frauen. Deshalb kündeten sie den benachbarten Voksstämmen ein Schauspiel an.
2. conditam
= Viele Menschen kamen in der gerade gegründeten Stadt zusammen.
3. invitata
= Auch eine große Menge Sabiner kam zusammen mit ihren Frauen und Mädchen zum Fest.
4. aedificata
= Sie bewunderten die so schnell erbaute Stadt.
5. -
= Sobald die Zeit des Schauspiels kam, liefen die jungen Römer herbei, um die Mädchen zu entführen.
6. perturbato; accussantes
= Nachdem das Schauspiel durch dieses Ereignis gestört worden war, flohen die Väter der Mädchen traurig, wobei sie das Unrecht der Römer beklagten.
7. raptas; liberaturi
= Wenige Tage später kehrten die Sabiner mit Waffen zurück um ihre enführten Töchter aus den Händen der Röer zu befreien.
8. pugnantes
= Da baten die Mädchen ihre kämpfenden Väter und Brüder auf den Kampf zu verzichten.

3:
1. Aequalibus ridentibus Oedipus ... 2. Oedipode de origine sua rogante mater ... 3. Verbis oraculi auditis Oedipus ... 4. Oedipode verbis oraculi parente tarnen...

1. Weil die Kameraden lachten, war Ödipus sehr zornig.
2. Als Ödipus nach seiner Herkunft fragte, antwortete die Mutter nichts.
3. Als er die Worte des Orakels gehört hatte, mied Ödipus Korinth.
4. Obwohl Ödipus den Worten des Orakels gehorchte, siegte dennoch das Schicksal.

4:
pulso; oppugnante; cogitans; cognito; necaturus; posita; stupens.

1. Nachdem König Tarquinius aus Rom vertrieben worden war, zettelte Porsenna, ein etruskischer König, einen Krieg mit den Römern an.
2. Als Porsenna schon viele Tage Rom belagerte, ging Mucius, ein adliger junger Mann, heimlich in das Lager der Feinde und tötete einen (gewissen) Mann, den er für Porsenna hielt.
3. Mucius, der an den Tod des Königs dachte, wurde von den Wachen ergriffen und vor den König geschleppt.
4. Als er seinen Irrtum erkannt hatte, sagte Mucius zum König:
5. „Ich bin Mucius, ich bin römischer Bürger, ich drang ins Lager der Feinde ein, weil ich den Feind töten wollte. Hinter mir werden viele junge Römer kommen, die auf Mord sehr begierig sind."
6. Darauf sagte er, nachdem er seine rechte Hand in das Feuer des Altars gestreckt hatte:
7. „So große Leiden werden alle jungen Römer für das Vaterland ertragen."
8. Der König, der über so große Tapferkeit staunte, schonte Mucius und ließ ihn nach Rom zurückkehren.

5:
mox: kein Substantiv, alle anderen Substantive
severe: Adverb von severus, alle anderen Verben
gratus: Adjektiv, alle anderen Substantive
aurum: Substantiv, alle anderen
ager: Substantiv, alle anderen Formen von agere



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1:
1. Niemand sieht deutlich denjenigen, der mich gezeugt hat. Was man aber sieht, sieht man (nur) mit meiner Hilfe, auch wenn ich diejenigen, die sehen, quäle. Mein Name besteht aus einer Silbe, diese wiederum aus drei Buchstaben. Alle Tage sterbe ich, und doch werde ich wieder geboren... lux 2. Wer war das? Der Schwiegersohn seines Großvaters, der Bruder seiner eigenen Kinder und der Vater seiner Brüder: In einer Geburt hat die Großmutter ihrem Mann Kinder und sich Enkel geboren. Ödipus 3. Aus dem Wasser bin ich geboren (Das Wasser hat mich geboren), aber die unsterbliche Sonne hat mich ernährt. Allein meine Mutter wird mir den Tod bringen. Salz
2:
1. „Krösus, wenn du den Halys überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören." - Krösus deutete den Spruch so, daß er das Perserreich zerstören werde. Das große Reich, das er zerstörte, war jedoch sein eigenes. (546 v. Chr. erobert Kyros von Persien Lydien.) 2. „Auch wenn alles andere zerstört werden wird, wird Jupiter euch als einziges die hölzerne Mauer unversehrt lassen, die euch Rettung bringen wird." Mit der hölzernen Mauer waren nicht aus Holz errichtete Mauern, sondern Schiffe gemeint. (480 v. Chr. zerstörten die Perser, nach ihrem Sieg am Thermopylenpaß, Athen; die Athener hatten die Stadt auf Schiffern verlassen und besiegten durch ihre Flotte die Perser in der Seeschlacht bei Salamis.) 3. „Ich sage, daß du die Römer besiegen kannst." So verstand Pyrrhus den Spruch. Wenn man jedoch „Romanos" als Subjektakkusativ ansieht, heißt er: „Ich sage; daß dich die Römer besiegen können. (Pyrrhus von Epirus unterstützte Tarent im Krieg gegen Rom 282 - 272 v. Chr. Nach einigen Siegen (u. a. der sprichwörtliche „Pyrrhussieg" 279 bei Ausculum) unterliegt Pyrrhus 215 bei Benevent. Mit der Kapitulation Tarents hat Rom die Herrschaft über Unteritalien errungen.)

3:
canis - cadis - cadit - cedit - redit -sedit - sedet.

4:
a - ad- das - ades - adest - sedeat - deserat/sederat - deeratis - caderetis - decernatis.

5:
avis - Vogel; captare -jagen; clementia - Milde; condicio - Bedingung; contendere - eilen; humanus - menschlich; invitus - unfreiwillig; lacrima - Träne; peragere - durchführen; poeta - Dichter; preces - Bitten; valetudo - Gesundheitszustand, ohne Partner: sin - (wenn aber).
 
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